Mittwoch, 12. Juni 2019

Mein Weg in Filz


2010 bis 2013 reiste ich zwei mal in Jahr nach Oberrot zur Filzschule: " Fit in Filz". Es war eine wundervolle inspirierende Zeit, um das Filzhandwerk zu erlernen. Vorallem habe ich dort meinen eigenen Weg in Filz gesucht und dann auch gefunden. Seitdem bin ich dem Filz auf der Spur. hier zeige ich dir ein paar Bilder von meinen Hausarbeiten und den Filzwerken, die in den 6 Kursen entstanden sind.

Ich finde es ist gut zu erkennen, wie ich meinen Weg entwickelt habe. Unterstützt wurde ich von den Dozentinnen; Lyda Rump, Beatriz Schaaf Gieser und Inge Bauer- die ich alles sehr ins Herz geschlossen habe. Von Ihnen konnte ich sooo viel lernen und mitnehmen, was mir heute nich gut tut. Ihr Wissen und ihre Leidenschaft teilten sie merklich gern und gaben es an die Teilnehmer mit Freude und Begeisterung weiter. Jede hatte ihren ganz eigenen Prozess und dieser wurde von Ihnen so begleitet, wie es jede und jeder brauchte. Eine tolle wertschätzende Ausbildung- die mir gezeigt hat, was filzen kann und macht.

Wer hat es denn nun erfunden?


Biblisch
Noah plagte das Rheuma. Seine Frau kam auf die Idee die Schafe scheren zu lassen und die Wolle in Noahs Bett zu legen. Es half prima. Als alle die Arche wieder verließen und alles herausschafften, fanden sie in Noahs Bett statt der Wolle eine Filzmatte. Die Feuchtigkeit, der Körperschweiß und der sich voller Sorgen unruhig im Bett wälzende Noah hatte die Wolle zu Filz werden lassen.





Diese Legende sagt, dass ein Mönch das Filzen erfunden habe. Auf einem ausgedehnten Pilgerweg schmerzten ihn die Füsse und es bildeten sich Blasen. Um die Schmerzen zu lindern, riss er den Schafen Wolle aus und legte sie in seine Schuhe. Am Ende seines Weges stellte er fest, dass aus der weichen Schafwolle eine kompakte Sohle geworden war.

Filzreise in die Vergangenheit bis Gegenwart


Wissenschaftliche Schätzungen gehen davon aus, dass die menschliche Kenntnis von Filz und seiner Herstellung ca. 8000 v. Chr. (mittlere Steinzeit) anzusetzen ist. Die ältesten, gut erhaltenen Filzfunde stammen aus Asien.
So man fand aus der Zeit ca. 400 v. Chr. Gegenstände wie Wandbehänge, Decken, Ringe, Socken und Mützen .Diese waren oft reich verziert und mit anderen Materialien, wie Leder und Metallen kombiniert. Man nimmt an, dass die Filztechnik von Karawanen durch die Mongolei nach China gebracht wurde. Filzteppiche sind auch heute noch im Norden von China weit verbreitet.

 Im 5. Jahrhundert v. Ch. (griechisch = pilos) lernten die Griechen das Herstellen von Filz von den Asiaten kennen. Die Römer übernahmen die Filztechnik von den Griechen, sie trugen beispielsweise Filzmützen, sie galten als Symbol der Freiheit. Von diesem Zeitpunkt an hatte das Filzen auch in Europa Fuß gefasst. Das deutsche Hutmacherhandwerk, welches auch Filzsocken und Kleidung aus Filz herstellte, war im Mittelalter weit verbreitet. Gesellen aus dem skandinavischen Gebieten verbreiteten die Filzherstellung und Verarbeitung. Beispielsweise die Filzsocken mit festgenähten Ledersohlen, welche in Norwegen weit verbreitet waren und heute auch noch sind. Industriell gefertigte, warme Kleidung, sowie heizbare Wohnungen ab dem 18. Jahrhundert haben beinahe dazu geführt, dass das Filzen in Vergessenheit geraten war. 

Mein LieblingsSchaf

Mein Lieblingsschaf ist das Waliser Schwarznasenschaf. Nase, Augen, Ohren sind schwarz. Das beste dieser Schaf trägt Knieschoner- natürlich passend zu Nase, Augen und Ohren in Schwarz. Ansonsten ist das lockige Wollfliess weiss. Das Waliser Schwarznasenschaf stammt aus dem schweizerischem Oberwallies. Als eigenständige Rase wurde dieses Schaf 1962.

Doch seine Geschichte ist weitaus älter. Schon im 15. Jahrhundert wurde dieses Schaf auf der Erde gesichtet. Durch gezielte Zuchtmaßnahmen wurde die Leistung und die Eigenschaft immer wieder verbessert. So spricht man heute beim Waliser Schwarznasenschaf von einer sogenannten Zweinutzungsrasse. Es kann für die Erzeugung von Milch, als auch für Fleisch eingesetzt werden. 

Eigenschaften: standorttreu, lebhaft und zutraulich, optimal an die Vegetation angepasst, robust und genügsam, sie sind trittsicher und tolle Klettermeister.



Filzgeschichten- Teil 2


Schaf witzig



FilzGeschichten- die Suche nach dem Ursprung- Teil 1





echt Schaf- witzig



Filzstücke in den Anfängen 2008

 Hier habe ich 2008 versucht Seife einzufilzen. Oder besser gesagt, Hüllen für Seife gefilzt und dann duftende Seife hingesteckt. Hi, man sieht doch das ich Giraffen sehr mag, oder.
 Weiter ging es mit einer doppelten Blüte. Diese Blüte habe ich mit Schablone gefilzt, um zwei Blütenblätter zusammenzufilzen. In der Mitte der Schablone war ein Loch und somit konnte ich die Wolle fein zusammenfilzen. Feine weiße Merinowolle mit einem Hauch von Rose`.

2008 Lange Nacht der Wissenschaft


2007 entstahd der Wunsch eine eigene Filzwerkstatt zu haben, um Kurse anzubieten und Raum zum Filzen zu haben. Im Rahmen meines Studiums wurde ein  Existenzgründer-seminar im Impuls Netzwerk angeboten und ich war dabei. In Form von Workshops wurde theoretisches Basiswissen zu gründungsspezifischen Themen sowie die Entwicklung von gründungsrele-vanten Fachkompetenzen und Schlüsselqualifikationen vermittelt.





 Mit meiner Gründungsidee nahm ich an einem Wettbewerb teil und gewann. Zur Langen Nacht der Wissenschaft präsentierte ich meine Gründungsidee. Die Lange Nacht der Wissenschaft öffnete zum dritten Mal ihre Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, in den Abendstunden ihre Türen und laden zu ungewöhnlichen Einblicken in ihre Labore und Werkstätten ein. Hier erhalten Besucher  ungewöhnliche und anschauliche Einblicke in die Arbeit wissenschaftlicher Einrichtungen.  Meine ersten Filzstücke präsentierte ich als kleine Ausstellung und erste Visitenkarten lagen zum Mitnehmen bereit. Wer Lust hatte filzte einfach mit.

Mongolischer Filzspruch

Die große Bedeutung des Materials Filz kommt in diesem mongolischen Filzspruch zum
Ausdruck. Für die Normadenvölker Mittelasiens war Filz Haus und Haut, die Grundlage ihrer Kultur. Das Filzhandwerk ist einer der ältesten Textilherstellung des Menschen. Für die Normadenvölker Mittelasiens war Filz Haus und Haut, die Grundlage ihrer Tradition und Kultur. Wer schon mal eine mongolische Jurte gesehen hat und vielleicht auch drin gesessen hat, ist beeindruckt, von dem Filzhandwerk. 

Diese Jurte besteht aus einem Holzrahmen,meist aus vier oder fünf schulterhohen Scherengittern für die Wand, die auseinandergezogen und aneinander gebunden werden. Der Türrahmen weist immer nach Süden. In der Mitter der Jurte tragen zwei bis drei Meter hohe Pfosten die "Krone", einen runden Dachkranz. Um den Holzrahmen wird zunächst ein Baumwolltuch gewickelt, daraus kommen je nach Jahreszeit zwei bis drei Schichten Woll Filz Um das Diese großen Flächen wurden wie alles anderer der Jurte selbst hergestellt. Da diese großen Flächen von Hand nicht zu bewältigen waren, wurden sie auf Holzstämme gewickelt und von Pferden durch die Steppe gezogen bis die Wolle sich zu einem festen Filz verbunden hatte.

"Die Jurte spiegelt in ihrer Einrichtung die soziale und die spirituelle Ordnung der in ihr lebenden Menschen wider. Jedem Familienmitglied ist sein Platz und sein Wirkungsbereich in der Jurte genau zugewiesen. Raumaufteilung und Ausstattung sind hoch optimiert, um bei dem begrenzten Raum und den teils extremen klimatischen Bedingungen Kochen, Arbeiten, Wohnen und Schlafen zu ermöglichen."(vgl. Wikipedia)



Erste Filzstücke 2008

Hier siehst Du meine ersten Filzversuche im Jahr 2008. Eine Blüte als Haargummi- wie fein und locker gefilzt. Die Haargummis als kleine Bälle, habe ich dann aufgeschnitten und weiter gefilzt. So sieht man die Farbschichten ganz toll. Dann habe ich mich an eine Filzfläche mit Muster gewagt. Eine kleine zarte Rosenwiese- zart gefilzt.




Dienstag, 11. Juni 2019

Wie alles begann

Mein erster gefilzter Ball. 2008

„Sag mal Lohmi- seit wann filzt du eigentlich?“ und überhaupt „Wie bist Du denn zum Filzen gekommen?“ Mh, gern beantworte ich diese Frage immer wieder. In den Filzkursen gibt es diese Frage immer wieder und es ist total interessant. Es war wohl das Jahr 2005. Damals habe ich als Gemeindepädagogin/ Sozialarbeiterin in der offenen Jugendarbeit des Kirchenkreises gearbeitet. Im Rahmen meiner Tätigkeit habe ich an einem sonnigen Tag an dem Fortbildungstag teilgenommen. Morgens begann der Tag mit einer Andacht und dann folgten thematische Referate zur Arbeit mit Kindern im Kirchenkreis. 

Nach dem Mittag wurden verschiedene Workshops angeboten. Da ich das Filzen nicht kannte, habe ich mich dafür entschieden. Ich erinnere mich, dass der Raum viel zu klein für so viele Teilnehmer war. Die vorbereiteten Tische und Stühle reichten nicht aus. Auf dem Tisch lag ein großer Berg bunter Wolle. Nach einer kurzen Anleitung, begann ich selbst zu filzen. An alle Einzelheiten dieses Workshops kann ich mich nicht mehr erinnern, doch ich filzte einen bunten Ball. Es war gar nicht so einfach, die Wolle zu zupfen und dann um die vorbereitete runde Fläche zu bekommen. Irgendwann war der Ball so groß, dass ich ihn in meinen Händen nicht mehr rollen konnte. Doch nach und nach bekam ich es raus und der Filzball schrumpfte und wurde immer fester. Das war ein Geduldsspiel. Doch mir gefiel das sehr. Meine Begeisterung war echt geweckt.

Der Frühling zieht in den Filzladen ein.

Lieben, irren, schwirren, was wäre das Leben ohne Wirren? (Monika Minder) Als der Orkan " Friederike" am 18.01.2018 wurde die Sc...