Dienstag, 11. Juni 2019

Wie alles begann

Mein erster gefilzter Ball. 2008

„Sag mal Lohmi- seit wann filzt du eigentlich?“ und überhaupt „Wie bist Du denn zum Filzen gekommen?“ Mh, gern beantworte ich diese Frage immer wieder. In den Filzkursen gibt es diese Frage immer wieder und es ist total interessant. Es war wohl das Jahr 2005. Damals habe ich als Gemeindepädagogin/ Sozialarbeiterin in der offenen Jugendarbeit des Kirchenkreises gearbeitet. Im Rahmen meiner Tätigkeit habe ich an einem sonnigen Tag an dem Fortbildungstag teilgenommen. Morgens begann der Tag mit einer Andacht und dann folgten thematische Referate zur Arbeit mit Kindern im Kirchenkreis. 

Nach dem Mittag wurden verschiedene Workshops angeboten. Da ich das Filzen nicht kannte, habe ich mich dafür entschieden. Ich erinnere mich, dass der Raum viel zu klein für so viele Teilnehmer war. Die vorbereiteten Tische und Stühle reichten nicht aus. Auf dem Tisch lag ein großer Berg bunter Wolle. Nach einer kurzen Anleitung, begann ich selbst zu filzen. An alle Einzelheiten dieses Workshops kann ich mich nicht mehr erinnern, doch ich filzte einen bunten Ball. Es war gar nicht so einfach, die Wolle zu zupfen und dann um die vorbereitete runde Fläche zu bekommen. Irgendwann war der Ball so groß, dass ich ihn in meinen Händen nicht mehr rollen konnte. Doch nach und nach bekam ich es raus und der Filzball schrumpfte und wurde immer fester. Das war ein Geduldsspiel. Doch mir gefiel das sehr. Meine Begeisterung war echt geweckt.

Es dauerte gar nicht lang und ich hatte mir alle Materialien zuhause, um weiter filzen zu können. 2007 hatte ich dann viele Bücher/ Zeitschriften regelrecht verschlungen, unzählige Filzanleitungen selbst ausprobiert und in der Volkshochschule einen Filzkurs besucht. Im Rahmen meiner Tätigkeit in der offenen Jugendarbeit lernte ich eine junge Frau kennen, die auch für sich das Filzen entdeckt hatte. Und ganz nach dem Motto, jeder wusste etwas anderes und so filzten wir gemeinsam. „Wolle auf Seide“ das geht? „Ja wunderbar“, bekam ich freudestrahlend zur Antwort. Na dann los! Auslegen, Filzen, Rollen, Werfen und stunden später fertig. Lach. Ich war so begeistert von dem Filzen, dass ich dies dann wenig später als Projekt in der offenen Mädchenarbeit umsetzte. So entstanden viele Blüten, Ketten Taschen, Bälle.

So gab ich 2008 meine ersten Filzkurse. Ich habe sogar noch ein Foto gefunden, mit meinem ersten Filzstück- der bunte Ball. Somit kam alles ins Rollen. Ich hatte bis dahin schon viele Bastel- und Handarbeitstechniken ausprobiert. Doch das Filzen hatte etwas magisch anziehendes, was mich nicht mehr losließ. Damals erkannte ich, dass Schafwolle ein sinnlicher Naturstoff- weich, warm, leicht, beruhigend, angenehm und in Verbindung mit Wasser und Seife, noch mal so schön ist!

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