Mein erster gefilzter Ball. 2008 |
„Sag mal Lohmi- seit wann filzt
du eigentlich?“ und überhaupt „Wie bist Du denn zum Filzen gekommen?“ Mh, gern
beantworte ich diese Frage immer wieder. In den Filzkursen gibt es diese Frage
immer wieder und es ist total interessant. Es war wohl das Jahr 2005. Damals
habe ich als Gemeindepädagogin/ Sozialarbeiterin in der offenen Jugendarbeit
des Kirchenkreises gearbeitet. Im Rahmen meiner Tätigkeit habe ich an einem
sonnigen Tag an dem Fortbildungstag teilgenommen. Morgens begann der Tag mit
einer Andacht und dann folgten thematische Referate zur Arbeit mit Kindern im
Kirchenkreis.
Nach dem Mittag wurden verschiedene Workshops angeboten. Da ich
das Filzen nicht kannte, habe ich mich dafür entschieden. Ich erinnere mich,
dass der Raum viel zu klein für so viele Teilnehmer war. Die vorbereiteten
Tische und Stühle reichten nicht aus. Auf dem Tisch lag ein großer Berg bunter
Wolle. Nach einer kurzen Anleitung, begann ich selbst zu filzen. An alle
Einzelheiten dieses Workshops kann ich mich nicht mehr erinnern, doch ich
filzte einen bunten Ball. Es war gar nicht so einfach, die Wolle zu zupfen und
dann um die vorbereitete runde Fläche zu bekommen. Irgendwann war der Ball so
groß, dass ich ihn in meinen Händen nicht mehr rollen konnte. Doch nach und
nach bekam ich es raus und der Filzball schrumpfte und wurde immer fester. Das
war ein Geduldsspiel. Doch mir gefiel das sehr. Meine Begeisterung war echt
geweckt.
Es dauerte gar nicht lang und ich hatte mir alle Materialien zuhause,
um weiter filzen zu können. 2007 hatte ich dann viele Bücher/ Zeitschriften
regelrecht verschlungen, unzählige Filzanleitungen selbst ausprobiert und in
der Volkshochschule einen Filzkurs besucht. Im Rahmen meiner Tätigkeit in der
offenen Jugendarbeit lernte ich eine junge Frau kennen, die auch für sich das
Filzen entdeckt hatte. Und ganz nach dem Motto, jeder wusste etwas anderes und
so filzten wir gemeinsam. „Wolle auf Seide“ das geht? „Ja wunderbar“, bekam ich
freudestrahlend zur Antwort. Na dann los! Auslegen, Filzen, Rollen, Werfen und
stunden später fertig. Lach. Ich war so begeistert von dem Filzen, dass ich
dies dann wenig später als Projekt in der offenen Mädchenarbeit umsetzte. So entstanden
viele Blüten, Ketten Taschen, Bälle.
So gab ich 2008 meine ersten Filzkurse.
Ich habe sogar noch ein Foto gefunden, mit meinem ersten Filzstück- der bunte
Ball. Somit kam alles ins Rollen. Ich hatte bis dahin schon viele Bastel- und
Handarbeitstechniken ausprobiert. Doch das Filzen hatte etwas magisch
anziehendes, was mich nicht mehr losließ. Damals
erkannte ich, dass Schafwolle ein sinnlicher Naturstoff- weich, warm, leicht,
beruhigend, angenehm und in Verbindung mit Wasser und Seife, noch mal so schön
ist!
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